Klang-Installation

von Eicke Riggers, Kurator

Hans Tammen komponiert aus Tönen und Geräuschen hörbare Kunstwerke, aus den gesammelten Klängen entwickelt er eine Klang-Installation. Das Besondere daran ist, dass bei dieser Installation jede und jeder mitmachen kann. Man benötigt dafür nur das eigene Smartphone oder Tablet und wird selbst zum Lautsprecher. Möglich macht das die Software der BBC namens „Audio-Orchestrator“. Mit ihrer Hilfe kann das Musikstücke für viele verschiedene Geräte und Stimmen komponiert werden, die dann alle gemeinsam erklingen können. Das nennt sich „interaktive Mehrkanal-Klang-Installation“ und funktioniert am Ende ein bisschen wie die Instrumente in einem Orchester oder die Stimmen in einem Chor.

Selbst Teil der Klanglandschaft werden!

An den tonwelten-Tagen kehren die gesammelten Klänge an ihre „Ursprungs-Orte“ zurück. In diesem Rahmen wird an jedem Ort eine originäre Klang-Installation erlebbar. Der Künstler Hans Tammen, hat für jeden Ort – Ascheberg, Everswinkel, Heiden, Nordwalde – ein eigenes Stück komponiert. Er nutzt dabei ausschließlich Töne und Geräusche, die von Nils Mosh vor Ort während der Sammlungsphase aufgenommen wurden. Einige davon werden sicherlich wieder erkennbar bleiben? Handelt es sich um Tiere, Menschen, Maschinen oder Pflanzen? Wo könnte das Geräusch aufgenommen worden sein? Welche Assoziationen weckt es?

Allerdings wenn die Klänge für das Kunstwerk neu zusammengesetzt ist das schon eine kreative Interpretation dessen, was es da zu hören gibt und was da mit den Mikrofonen aufgenommen worden ist. Es geht nicht mehr nur darum, das Gewohnte „richtig“ zu hören und wieder zu entdecken. Vielmehr wird es durch die Installation möglich, einen neuen, einen anderen Zugang zur „Klanglandschaft“ der eigenen Heimat zu finden.

Die Verfremdung in der Klang-Installation sensibilisiert und aktiviert das aufmerksame Hören. Wir werden empfänglicher für die Klänge unserer Umgebung und erleben sie mit neuen Ohren. Die Möglichkeit, selbst Teil des Werkes zu sein, intensiviert diese Erfahrung. Ich kann mich durch den Raum bewegen und höre diese Bewegung zugleich. Ich höre mich selbst als Schallquelle und zugleich die anderen, die wiederum mich hören. So entsteht eine vielschichtige gemeinsame Bewegung durch einen „Klangraum“, an der alle in einer gemeinschaftlichen Erfahrung teilhaben.

Hans Tammens Werk 16.9. 16-21 Uhr interaktiv erlebbar!
Seien Sie dabei in der Bibliothek im Philosophikum, Domplatz 23 Münster.
Der Eintritt ist frei.

Klang-Installation an besonderen Orten

An jedem der fünf tonwelten-Tage ist eine, eigens für den Ort komponierte, Klang-Installationen interaktiv begehbar. Das heißt: fünf tonwelten-Tage, fünf verschiedene Klang-Installationen. Besuche eine oder alle fünf. Wir sind an besonderen Orten: in der illuminierten Schwimmhalle in Nordwalde, dem alten Spieker in Ascheberg, dem Volksbank-Foyer in Heiden, dem Rathaus in Everswinkel.